Um mit deiner Geschäftsidee eine möglichst große Reichweite zu bekommen und deine Zielgruppe auf dich aufmerksam zu machen, benötigst du Werbung. Das Thema Werbung ist immer etwas umstritten. Welche Werbung ist die richtige? Welche erreicht deine Zielgruppe? Bringt Werbung überhaupt etwas?
Henry Ford sagte einmal: „Fünfzig Prozent bei der Werbung sind immer rausgeworfen. Man weiß aber nicht, welche Hälfte das ist.“
Das trifft es ziemlich gut.
In Zeiten von Google, Instagram und Facebook wird es nicht einfacher, hierbei eine Auswahl zu treffen. Das Gute an digitaler Werbung ist allerdings, dass du ein Stück weit darauf Einfluss nehmen kannst, wem deine Werbung angezeigt werden soll, anstatt einfach ein Plakat an der Straße aufzuhängen und zu hoffen, dass ein Kunde aus deiner Zielgruppe vorbei fährt.
Werbung auf Facebook
Aus diesem Grund erkläre ich dir den Facebook Werbeanzeigenmanager und zeige dir, wie du mit wenigen Klicks deine eigene Anzeige erstellen kannst. Ebenso einfach kannst du festlegen, wem deine Werbung angezeigt werden soll, um eine möglichst hohe Konversion zu bekommen und keine unnötigen Kosten zu verursachen. Klicke als erstes auf den kleinen Dropdown Pfeil, bei dem du dich bei Facebook ausloggst. Unterhalb von deinen Gruppeneinstellungen siehst du jetzt den Reiter „Werbeanzeigen erstellen und Werbeanzeigen verwalten“.
Lege das Ziel deiner Facebook Kampagne fest
Wenn du auf „Werbeanzeigen erstellen“ klickst, kannst du direkt starten. Zu Beginn solltest du dir überlegen, was du mit deiner Anzeige erreichen willst. Je nachdem, ob du ein Produkt auf einer anderen Seite verkaufen willst, Leute dazu animieren möchtest, deine App zu installieren oder einfach nur Likes generieren willst, um bekannter zu werden. Du hast bei Facebook zehn verschiedene Möglichkeiten, was du mit deiner Werbeanzeige erreichen willst.
Ich wähle in diesem Fall aus, dass ich Menschen auf meine Website leiten möchte, damit sie an einem kostenlosen Webinar teilnehmen.
Nutze eine separate Seite
Sobald du darauf geklickt hast, wirst du nach der Ziel-URL gefragt. Hier kannst du deine eigene Website eintragen oder wohin die Interessenten geleitet werden sollen. Ich empfehle dir, hier nicht einfach nur deine Homepage zu nehmen, sondern eine speziell hierfür erstellte Landingpage. Das Nutzerverhalten im Internet und die Verweildauer auf Websites ist unfassbar schnell geworden. Deine Seite muss ab der ersten Sekunde überzeugen und es muss klar sein, worum es geht. Gerade bei Landingpages ist es wichtig, dass keine Fragen aufkommen. Ich selbst nutze für meine Websites, die ich für Werbezwecke einsetze, das Programm Leadpages.
Mit diesem Programm hast du eine sehr große Auswahl an Templates, die bereits an Kunden erprobt sind und sogar nach Konversion und Einsatzzwecke sortiert werden können. Die daraus entstandene URL kannst du dann im Facebook Werbeanzeigenmanager einfügen.
Werbeanzeige erstellen
Klickst du nun auf „Werbekonto erstellen“, wirst du gefragt, in welchem Land und in welcher Zeitzone du dich befindest und in welcher Währung abgerechnet werden soll. In der Regel sind diese Felder bereits ausgefüllt, also klickst du einfach auf weiter.
Jetzt wird es schon bedeutet spannender, denn es geht darum, die Zielgruppe, dein Budget und die Zeiteinstellung festzulegen.
Im ersten Feld kannst du wählen, an welchen Standorten deine Facebookanzeige erscheinen soll. Das heißt, willst du beispielsweise nur Kunden in einer Stadt, einem Bundesland oder überall erreichen? Hier empfehle ich dir, dich ausführlich mit deiner Zielgruppe zu beschäftigen. Für das Webinar beispielsweise, indem es um nebenberufliche Gründungen geht, ist aus der Statistik des KfW-Gründermonitors zu erkennen, dass der Hauptteil der nebenberuflichen Gründungen in Berlin, Hamburg und Bremen zu verzeichnen sind. Aufgrund dieses Wissens macht es Sinn, die Werbeanzeige auf diese drei Standorte einzugrenzen. Dabei kannst du auch wählen, inwieweit du über die Stadtgrenzen hinaus deine Anzeige schalten möchtest.
Deine Zielgruppe festlegen
Hast du dich schon einmal gefragt, warum dir Dinge bei Facebook angezeigt werden, die du nicht geliked hast, aber die dein Interesse wecken und quasi auf dich zugeschnitten sind? Das hat etwas mit der Einstellung deiner Zielgruppe zu tun.
Um erfolgreich Werbung auf Facebook zu machen, solltest du sehr gut über deine Zielgruppe Bescheid wissen. Im nächsten Feld sollst du nämlich angeben, in welcher Altersgruppe deine Anzeige auftauchen soll und ob sie für alle interessant ist oder nur für Männer oder Frauen.
Grundsätzlich solltest du die Zielgruppe so spezifisch wie möglich festlegen, um größtmöglichen Erfolg mit deiner Werbeanzeige zu haben. Rechts neben diesem Feld ist eine Anzeige, auf der du sehen kannst, wie spezifisch du mit deiner Zielgruppeneinstellung bist und wie hoch deine potenzielle Reichweite ist. Zu allgemein ist schlecht, da du prozentual zu wenig von deiner gewünschten Zielgruppe erreichst. Zu spezifisch ist auch nicht empfehlenswert, da du in dem Fall insgesamt zu wenig Menschen erreichst.
Direkt unterhalb der Alterseinstellungen kannst du bestimmen, welche Merkmale die Personen haben, die deine Werbung auf Facebook sehen sollen. Ich empfehle dir, anhand deines Beispielkundens vorzugehen. Welche Interessen hat er, wo arbeitet er und vieles mehr ist hier wählbar. Hierbei kannst du auch Kategorien auswählen, die dieselbe Zielgruppe haben wie du, aber etwas anderes anbieten. Wenn du beispielsweise Nahrungsergänzungsmittel anbietest, nimmst du als Interesse auch Kraftsport. Umso mehr du einschließt, umso spezifischer wird deine Anzeige und erreicht die Leute, die du willst.
Was ist das richtige Budget, um Werbung auf Facebook zu machen?
Wenn du mit deiner Zielgruppenauswahl fertig bist, geht es mit den Budgeteinstellungen weiter. Du kannst zwischen Tages- und Laufzeitbudget wählen und hierbei eine beliebige Höhe festlegen.
Meine Empfehlung ist, vorerst mit 10 € pro Tag zu starten und die Kampagne für 4 – 5 Tage laufen zu lassen. Ziel ist es, verlässliche Zahlen zu bekommen und getreu der Lean-Startup-Methode so schnell wie möglich Feedback zu bekommen und dabei so wenig Geld wie möglich zu verbrennen. Letztendlich geht es darum, mehr Geld mit der Anzeige zu verdienen, als auszugeben. Falls kein zufrieden stellendes Ergebnis entsteht, probiere andere Einstellungen, wie beispielsweise regionale Veränderungen, Interessen und Eigenschaften deiner Zielgruppe oder Änderungen am Anzeigebild oder -text. Ich empfehle, immer nur eine Änderung pro Versuch vorzunehmen, damit du am Ende genau weißt, welche Veränderungen das Ergebnis positiv oder negativ beeinflusst haben.
Im nächsten Schritt kannst du einstellen, ob du mit deiner Werbung auf Facebook pro Klick oder pro Impression bezahlen möchtest. Pro Klick kann schwierig werden, da du eventuell ein interessantes Thema oder ein ansprechendes Bild hast, aber die Nutzer letztendlich am Produkt nicht interessiert sind. Deshalb können daraus zwar viele Klicks entstehen, aber kaum Konversion. Bei den Impressionen ist es egal, ob jemand klickt, denn es geht darum, wie oft deine Werbeanzeige angezeigt wurde. Beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile. Ich persönlich habe mit Impressionen bessere Erfahrungen gemacht.
Werbeanzeige gestalten
Wenn hier nun alles eingestellt ist, gelangst du über „Werbeanzeige auswählen“ zum letzten Schritt. Hier sind zwei verschiedene Anzeigenvariationen möglich um deine Werbung auf Facebook zu schalten. Entweder du wählst ein einzelnes Bild mit einem Text darunter oder bis zu fünf verschiedene Bilder als Slider. Ebenso kannst du ein Video für deine Werbeanzeige verwenden und hochladen. Bedenke bitte bei den Bildern, dass eine Größe von 1200 x 628 Pixel empfohlen wird, da ansonsten etwas abgeschnitten werden kann. Ebenso wird ein Bild mit mehr als 20 % Text darauf die Genehmigung, die nach deiner Bestellung immer erfolgt, nicht bestehen. Dennoch ist es empfehlenswert eine prägnante Schlagzeile auf dem Bild zu platzieren.
Wenn du dich für ein Bild entschieden hast, geht es mit der Beschreibung und den Kanälen weiter. Als Überschrift hast du 25 Zeichen zur Verfügung. Die Überschrift wird bei deiner Anzeige einen großen Einfluss auf den Erfolg haben, also gestalte sie so ansprechend und Interesse weckend wie möglich. Im Text darunter ist Platz für eine kurze inhaltliche Angabe, was den Nutzer bei deinem Angebot erwartet. In jeder Werbeanzeige hast du die Möglichkeit, einen Call-to-action Button zu belegen, auf den der Nutzer am Ende klicken soll. Hierfür stehen acht verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. In meinem Fall soll der Nutzer auf meine Website weitergeleitet werden, also wähle ich „mehr dazu“ aus. Über erweiterte Optionen können zusätzliche Beschreibungen unter der Überschrift eingefügt werden, die aber nicht zwingend notwendig sind.
Welche Kanäle willst du bedienen?
Rechts wird dir deine Werbeanzeige in der Vorschau angezeigt. Hier kannst du auch wählen, welche Kanäle du nutzen willst. Wenn du bereits einen Instagram-Account zu erstellt hast, kannst du die Werbeanzeige hier im gleichen Moment platzieren. Genauso kannst du entscheiden, welche Nutzergruppierung du ansprechen willst, indem zwischen Anzeigen auf Desktopcomputern, Mobilgeräten und der rechten Spalte bei Facebook auf Desktopcomputern gewählt werden kann. Die rechte Spalte bei Desktopcomputern halte ich persönlich für weniger sinnvoll, da e schnell von den Nutzern ignoriert werden kann, im Gegensatz zu Beiträgen bei Neuigkeiten. Du solltest dir auch überlegen, wie deine Website aufgebaut ist, auf die jemand von deiner Anzeige weitergeleitet wird. Wen beispielsweise jemand mit einem Smartphone auf die Anzeige klickt und deine Seite nicht nutzerfreundlich ist, wirst du den potentiellen Kunden verlieren. Deshalb überlege dir genau, ob du mobile Gerät mit einschließen willst.
Wenn alles fertig ist und du deine Werbeanzeige nochmal abschließend überprüft hast, kannst du den Button „Bestellung aufgeben“ betätigen und auf die Genehmigung warten. Sobald diese erfolgt ist, erhältst du eine Nachricht. Über den Werbeanzeigenmanager kannst du deine Anzeige nun verwalten.
Fazit
Um dein Angebot bekannt zu machen oder mehr Likes zu bekommen, ist die Werbung auf Facebook eine sehr gute Möglichkeit. Um diese erfolgreich platzieren zu können und kein Geld und keine Zeit damit zu verschwenden, musst du dir über das Ziel der Anzeige im Klaren sein und deine Zielgruppe mit ihren Interessen und Nutzungsverhalten sehr gut kennen. Starte über einen kurzen Zeitraum einen Test, um zu schauen, wie deine Anzeige ankommt. Falls nötig, feile an den Einstellungen der Werbeanzeige, bis du mit dem Ergebnis zufrieden bist.
Viel Erfolg mit deiner Werbeanzeige auf Facebook!
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Hallo und guten Tag,
Interessante Vorschlaege, Danke. Eine Frage, was spricht dagegen die Seite direkt innerhalb deiner FB Seite als neue Seite oder Werbeseite anzuschliessen? Ich habe ein Buch geschrieben ueber einen Entwicklungshilfer mit viel Spass, Humor auch Erotik und natuerlich seine Arbeit als EW Helfer. Bin in Werbung ziemlich unbeleckt. Vielleicht koennen Sie mir noch ein paar heisse Tipps geben? Danke vielmals! Erich
Hallo Erich,
vielen Dank für deinen Kommentar! Grundsätzlich spricht nichts dagegen deine Seite direkt auf Facebook einzubinden und könnte in vielen Fällen sogar sehr vorteilhaft sein.
Am Ende des Tages kommt es stark auf das Ziel an, was du verfolgen möchtest und auf die Ressourcen, die dir zur Verfügung stehen. Um dein Buch verkaufen zu können benötigst du ja eine Plattform. So wie ich dich verstehe, nutzt du dafür deine Webseite. Diese Webseite sollte den Traffic, den du darauf leitest, optimal ansprechen und zur Conversion (in den meisten Fällen zum Verkauf) führen.
Die Facebook Nutzer kannst du dann natürlich, wie beschrieben, von Facebook auf deine Webseite führen, um da die Conversions auszulösen. Du kannst jedoch auch andere Wege gehen. Du könntest beispielsweise deine Facebook Seite komplett auf dein Buch ausrichten und den Menschen Lust auf mehr machen. Dann führst du die Nutzer mit Links von deiner Facebook Seite auf deine Buch Webseite. Ebenfalls kannst du den Call to Action Button der Facebook Seite so ausrichten, dass Menschen bei einem Klick direkt auf deine Webseite landen.
Solltest du diesen Weg gehen, könnte ein anderes Ziel der Facebook Werbung Sinn machen. Zum Beispiel das Ziel Interaktionen, um Facebook Likes zu erhalten. Damit sammelst du die Menschen quasi auf Facebook ein und kannst sie regelmäßig zur Interaktion mit deiner Facebook Seite animieren.
In deinem Fall spricht für mich also nichts dagegen, die Webseite zum Verkauf deines Buches mit Facebook zu verbinden, da du so ein schönes “Gesamtpaket” anbieten kannst, dass die Menschen zum Kauf deines Buches bringen kann.
Solltest du noch Fragen haben, stehe ich dir gerne Rede und Antwort.
Viel Erfolg!
Beste Grüße
Dennis