Du träumst von einer Unternehmensgründung und willst endlich dein eigener Chef zu sein? Dir deine Zeit frei einzuteilen und nur noch das zu tun, was du liebst? Darüber die Zeit zu vergessen und abends mit der Gewissheit einzuschlafen, etwas sinnvolles getan zu haben? Die Voraussetzungen, um ein Unternehmen zu gründen, sind vielfältig. Nachfolgend erfährst du die 8 wichtigsten Schritte, wie du deinem Traum näher kommen kannst. Dann bist du nicht nur in finanzieller, sondern auch in gestalterischer Hinsicht frei.
Ein Unternehmen zu gründen ist damit vergleichbar, schwimmen zu lernen. Es macht wenig Sinn, mitten in den Ozean zu hüpfen und zuversichtlich zu sagen, das wird schon, weil es muss. Im schlimmsten Fall riskierst du dein Leben. Das sollte nicht das Ziel einer Unternehmensgründung sein. Genau aus diesem Grund ist das Wichtigste nicht, dass du beginnst und den ersten Schritt machst. Wesentlich schlauer ist es, dass du dich gut vorbereitest, einen Schwimmlehrer engagierst und das richtige Becken wählst, um zu üben.
Wenn wir diese Metapher auf das Gründen übertragen, machen viele den Fehler, die Ozean-Variante zu wählen und direkt mit der ersten Idee loszulegen. Damit riskieren sie ihre Ressourcen und ihre Motivation. Die Gefahr, irgendwann einfach aufzugeben, ist hoch. Das Wichtigste sind jedoch deine Geschäftsidee und dein Konzept. Hier sollte viel geübt und vorbereitet werden, bis du den Sprung ins kalte Wasser wagst – im Idealfall mit Schwimmabzeichen. Ich rate dir, dein Geschäftskonzept mit verschiedenen Leuten zu diskutieren und bei einem Businesswettbewerb mitzumachen. Frage sowohl Experten, aber auch fachfremde Menschen um Rat bei der Unternehmensgründung. Dadurch wirst du dein Konzept immer weiter verbessern, bis du ein gutes Gefühl hast.
Schritt 1: Fühlt sich dein Konzept stimmig an?
Die erste und wichtigste Frage ist: Hast du Lust, Unternehmer zu werden? Möchtest du jahrelange Arbeit in ein Unternemen investieren und die Ups and Downs genießen und aushalten? Zwar kursieren im Internet populistische Versprechen. Dennoch bin ich der Meinung, dass es etwas langfristiges ist, ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen. Du wirst selten von heute auf morgen erfolgreich sein. Genauso ist es mit dem Fitnesstraining. Um eine Transformation zu erzielen, brauchst du Zeit. Du musst über einen langen Zeitraum hinweg das Richtige tun, bis du irgendwann dein Ziel erreichst. Und ist es nicht so, dass der Weg das Ziel ist?
Natürlich gibt es Menschen, die schneller am Ziel sind, weil sie beispielsweise jeden Tag ins Studio gehen, bessere Voraussetzungen haben oder konsequenter und härter trainieren. Manche greifen auch zu verbotenen Mitteln. Aber genau wie beim Sport rächt es sich auch bei einem Unternehmen, wenn es zu schnell wächst und kurzfristig auf Kosten der Nachhaltigkeit Profite maximiert. Damit dein Unternehmen wächst, muss die Basis stimmen. Wie bei einer Pflanze muss der Boden nährstoffreich sein. Erst dann kann der Samen sprießen und irgendwann ein Baum entstehen. Doch was ist überhaupt die Basis deines Unternehmens? Es ist die Stimmigkeit zu deiner Person.
Wenn du an dein zukünftiges Unternehmen denkst, solltest du dich gut fühlen. Wir sind gut im rationalen Denken. Dieses bringt uns aber nicht ans Ziel. Wenn wir nur denken müssten, dass wir erfolgreich sind, gäbe es ausschließlich erfolgreiche Unternehmer und Profisportler. Vielmehr müssen auch dein Gefühl und deine Glaubenssätze stimmen. Erst dann wird sich dein Unternehmen transformieren und sich rundum stimmig anfühlen. Dann wird die Unternehmensgründung zu etwas positiven. Doch wie entstehen Unstimmigkeiten? Beispielsweise, wenn dir dein Umfeld davon abrät, dich selbstständig zu machen. Vielleicht, weil sie selbst gescheitert sind oder dir dieses Unterfangen nicht zutrauen. Hier musst du genau hinterfragen, was wirklich hinter diesem „Rat“ steckt, und versuchen, dieses negative Gefühl nicht auf dich zu übertragen.
Als zweites solltest du dich fragen, was wirklich zu dir passt. Ich veranschauliche dieses mit einem Beispiel aus dem Sport. Angenommen, du möchtest den ersten Platz in der Schulmeisterschaft machen, du hasst es aber, zu laufen. Wirst du die nötige Motivation haben, fünfmal die Woche deine Runden zu drehen? Auch, wenn du kaputt vom Tag bist und dich aufraffen musst? Die nötige Motivation hast du nur, wenn dir das Training Spaß macht. Erfolg ist eine Überwindungsprämie. Es ist die Prämie nach dem Widerstand, nach dem Zweifel, nach dem kurzfristigen Misserfolg. Diese Phase musst du durchstehen, bis der Erfolg kommt. Nutze deine Talente und Veranlagungen für die Unternehmensgründung.
Angenommen, du willst ein Produkt oder eine Dienstleistung verkaufen und du musst permanent zu Kunden innerhalb Deutschlands oder Europa reisen. Irgendwann merkst du, dass du lieber zuhause bei deiner Familie bist anstatt in irgendeinem Hotel. Aber nun bist du in deinem Business gefangen und willst es nicht mehr aufgeben. Zu lange schon bist du in die falsche Richtung gesegelt. Dein Business passt nicht mehr zu deiner Lebenssituation. Wenn du dies zu spät merkst, musst du harte Veränderungen oder Kurswechsel vollziehen, die nicht immer einfach sind.
Ich empfehle dir außerdem, nicht irgendetwas mit IHG zu machen. IHG steht für: Irgendwas, Hauptsache Geld. Denn wenn das Geld irgendwann da ist, fragst du dich wahrscheinlich, warum du es überhaupt gemacht hast. Im Grunde geht es bei einem Unternehmen darum, etwas zu geben. Deswegen solltest du dir überlegen, welchen größtmöglichen Nutzen du für andere Menschen erstellen kannst und unter welchen Voraussetzungen sich dies stimmig für dich anfühlt.
Wichtige Fragen, die du dir vor dem Start in die Selbstständigkeit stellen solltest:
Was macht dir Spaß?
Was motiviert dich?
Was sind deine Stärken?
Wie ist deine Ist-Situation?
Was sagt dein Umfeld?
Wo liegen deine Fähigkeiten?
Wo liegt dein Know How?
Was sagen dir dein Gefühl und deine Intuition?
Schritt 2: Wer willst du sein?
Was es bedeutet, Händler zu sein
Der große Vorteil des Handels ist, dass du das Produkt nicht selber herstellen musst. Es ist schon da. Das spart dir viel Zeit, denn ein Produkt zu entwickeln und die benötigten Maschinen zu kaufen, ist nicht nur zeit-, sondern auch kapitalintensiv. Aber auch dafür gibt es Lösungen, auf die ich gleich zu sprechen komme. Die weniger gute Nachricht ist, dass es schwierig geworden ist, einen erfolgreichen Zugang zum Kunden zu generieren. Von jeder Seite prasseln Angebote auf uns ein. Wir werden immer unempfänglicher für konventionelle Werbung, weil wir in einer angebotsseitigen Wirtschaft leben. Der Kunde hat die Wahl und auch die Macht.
Für Verbraucher hat sich dadurch vieles zum Guten gewendet. Denn diese stehen seit gut einem Jahrzehnt im Mittelpunkt. Wenn du dich heute beschwerst, wird alles dafür getan, damit du als Kunde zufrieden bist. Die Nachfrage nach Produkten ist momentan geringer als das Angebot, da es alles im Überfluss gibt. Es gibt zehn Zuckersorten, hunderte verschiedene Automodelle und tausende Sorten von Nudeln. In der Nachkriegszeit bis Ende der 80er Jahre war das anders. Ein Hersteller hat etwas produziert und es anschließend verkauft. Großhändler haben bestimmt, was ins Sortiment kam und was nicht. Einzelhändler und Kataloge hatten durch den einzigen Zugang zum Kunden ein Vertriebsmonopol.
Man musste nicht nur ein Produkt herstellen, sondern auch Zugang zum Vertriebsweg haben. Um selbst Händler zu werden, mussten Lager angemietet und Vertriebsmitarbeiter eingestellt werden. Das alles war sehr kapitalintensiv. Auf Basis dieser Wirtschaft ist die meiste BWL-Literatur entstanden. Die Folge daraus sind Businesspläne mit hohem Finanzierungsbedarf. Es wird erstmal groß und in den alten Gegebenheiten gedacht, anstatt die heutigen Technologien und Möglichkeiten zu verstehen und zu nutzen.
War die Unternehmensgründung damals schwerer oder leichter?
Du brauchst heute im Grunde nur einen Internetzugang und wenige finanzielle Mittel, um dich selbstständig zu machen. Die Vertriebsmonopole sind aufgebrochen. Du kannst dein eigenes Startup auf den Weg bringen und versuchen, deine Kunden zu erreichen. Dadurch ist aber auch mehr Konkurrenz entstanden. Auch durch das immer wichtiger werdende Thema „Marketing & PR“ steigen die Kosten. Unternehmen wie Google oder Facebook, die den Zugang zum Kunden versteigern, sind die großen Profiteure. Die Klickpreise für Anzeigen kennen seit Jahren nur eine Richtung, nämlich nach oben. Hier gilt es, als Unternehmer besonders kreativ zu sein, neue Wege zu gehen und echte Mehrwerte zu bieten, beispielsweise durch einen Blog oder Videos.
Um diese Herausforderungen als Händler zu meistern, empfehle ich dir, alle Aufgaben an Komponenten auszulagern und dich ganz auf das unkonventionelle Marketing zu konzentrieren. Eine Möglichkeit ist Amazon FBA (Fulfillment by Amazon), wo du über die Amazon Plattform Produkte verkaufst, die komplett abgewickelt werden. Du lässt deine Produkte ins Amazon Lager liefern und Amazon FBA macht den Rest. Es gibt auch andere Fullfillment Anbieter. Gib einfach mal „Fullfillment“ bei Google ein. Der zweite Vorteil ist die Möglichkeit, mit einem Fullfillment Anbieter zu skalieren. Amazon kann für dich am Tag 100, 1.000 oder mehrere 10.000 Bestellungen abwickeln. Dies ist kein Geheimnis mehr und die Konkurrenz auf den Marktplätzen steigt täglich an. Hier gilt es, rechtzeitig die richtige Nische zu finden und zu besetzen.
Was es bedeutet, Hersteller zu sein
Wer nicht mit einem prall gefüllten Geldbeutel gesegnet ist, muss die Produktionskosten minimieren – zumindest bis der Prototyp fertig gestellt und getestet ist. Denn vorher wird dich nur jemand zu sehr ungünstigen Konditionen finanzieren. Auch du weißt erst dann, ob es sinnvoll ist, in ein größeres Budget zu investieren. Du kannst deinen Prototypen im Makerspace erstellen. Beim Makerspace teilst du dir statt einem Büro wie beim Co-Workingspace eine Fabrik. Vor Ort sind alle möglichen Geräte und Maschinen die für deine Unternehmensgründung bereits stehen. Der Vorteil ist, dass viele andere Tüftler im Makerspace anzutreffen sind und dort außerdem Investoren und Berater Ausschau nach neuen Ideen oder interessanten Gründern halten. In dieser kreativen Atmosphäre erstellst du dein Produkt. Die meisten Menschen sind hilfsbereit. Du musst in der Regel auch keine Angst haben, dass deine Idee geklaut wird. Und sollte es doch jemand tun, wird der erste Punkt eines stimmigen Konzeptes nicht erfüllt werden, da die Idee kopiert ist. In jeder Metropole befindet sich ein Makerspace, google einfach mal danach.
Wir haben festgestellt, dass heute die Produktion nicht mehr der Engpass ist. Lieferanten sind beliebig austauschbar, was ein erhebliches Risiko darstellt. Wenn ein Produkt interessant und der Marktanteil groß genug ist, steigen womöglich Big Player mit ins Geschäft ein und verdrängen dich. Diese haben in den meisten Fällen bessere Marktzugänge. Deswegen ist es als Hersteller wichtig, den direkten Kontakt zu deinen Kunden zu suchen und nicht in der Abhängigkeit von Groß- und Einzelhändlern zu verharren.
Ein weiterer großer Vorteil eines frühen Kundenzugangs ist die Entwicklung des Produktes nicht FÜR den Kunden, sondern MIT dem Kunden. In einer sehr frühen Phase sollte das Produkt dem Kunden zum Testen gegeben werden. In der Regel geben Kunden gerne Feedback und du musst nicht einmal dafür bezahlen. Wir haben das mit keimster.de genauso gemacht. Wir haben unser Geschäftsmodell in einem frühen Stadium getestet, indem wir eine Mail mit unseren Überlegungen verschickt haben. Das Feedback hat uns geholfen, unser Produkt zu verbessern, bevor wir es auf den Markt gebracht haben. Der dritte Vorteil ist, dass du dir die Kosten für einen Groß- und Einzelhändler sparst und dein Produkt somit sehr günstig anbieten kannst, wenn du den Kunden direkt ansprichst. Dieses Geschäftsmodell heißt „Killing the Middleman”. Wir bieten unser 2,5-kg-Müsli ausschließlich online für unter 15 Euro an. Dies ist nur ohne Zwischenhändler und dank der Großverpackung möglich. Unternehmensgründung heißt unkonventionelle Wege gehen.
Baue einen Expertenstatus auf
Eine weitere Möglichkeit, um erfolgreich selbstständig zu sein, ist es, dir einen Expertenstatus aufzubauen. Experten sind Trainer, Speaker und Coaches. Dafür brauchst du eine individuelle Strategie. Der Grad der Spezialisierung hängt stark mit der Nische zusammen, die du besetzt. Einen Trainer für allgemeines Change Management gibt es wahrscheinlich schon. Entweder ist dein Ruf bereits bei den Entscheidern bekannt oder du musst deine Nische verkleinern.
Einfachstartup hat sich beispielsweise auf das Thema „Gründen neben dem Job“ spezialisiert. Da diese Nische noch nicht besetzt war und es wenige Alternativen zu mir gibt, hatte ich das Glück, schon relativ früh für Vorträge gebucht zu werden. Vor kurzem kam sogar ein Verlag auf mich zu und bat mich, ein Buch zu schreiben. Auch Gastblogs sind dankbar, dass ich für deren Leser etwas zu diesem Thema beisteuern kann.
Der Keynotespeaker ist unter den genannten Experten der einzige, der skalieren kann. Er hat zwischen 3 und 6 Vorträgen zu einem bestimmten Thema. Für eine Rede erhält ein erfolgreicher Speaker meistens mehrere tausende Euro. Gleichzeitig unterstützt er seinen Expertenstatus durch Bücher, Onlinekurse und Blogs.
Biete Menschen durch Service und Dienstleistungen einen Mehrwert
Hier sind vor allem Dienstleistungsberufe und Freiberufler zu finden. Ein Buchhalter nimmt dir beispielsweise die Buchhaltungsarbeit ab und verschafft dir somit mehr Zeit. Eine Marketingagentur geht für dich auf Kundensuche. Ein Personal Trainer geht mit dir trainieren, motiviert dich und schreibt dir Ernährungspläne. Bei diesen Tätigkeiten musst du aufpassen, dass du nicht in die Dienstleistungsfalle gerätst. Nehmen wir an, du bist Personal Trainer. Gerade wenn du nebenberuflich selbstständig bist, kannst du nur eine begrenzte Zeit aufwenden. Die Kundenaufträge, die du abarbeiten kannst, sind begrenzt. Der zweite Nachteil: In dem Moment, wo du für den Kunden arbeitet, kannst du nicht an deinen eigenen Produkten arbeiten. Du bist in der Auftragsfalle. Du bist verpflichtet, etwas zu erstellen, was dein Auftraggeber möchte und nicht du als Auftragnehmer. Wenn es dir als Gründer Spaß macht, für deine Kunden zu arbeiten, kann dies dennoch der richtige Weg für dich sein. Es handelt sich aber nicht um eine Unternehmensgründung sondern um eine Selbstständigkeit.
Schritt 3: Wie du Geschäftsmodelle entwickelst
Du brauchst ein stimmiges Geschäftskonzept. Genau dieses macht oftmals den kleinen Unterschied mit großer Wirkung aus. Xerox entwickelte Drucker, die damals 2.000 Dollar kosteten und die niemand haben wollte. Dann änderten sie das Geschäftsmodell und boten den Drucker für einen kleinen zweistelligen Beitrag mit freiem Kopieren im Leasing an. Dieses Modell fand reißenden Absatz und Xerox wurde zum führenden Anbieter von Kopierern und Druckgeräten. Es gibt so viele Geschäftskonzepte – vielleicht gibt es deines noch gar nicht! Von nachfolgenden solltest du vor Unternehmensgründung zumindest gehört haben:
Das Long-Tail-Geschäftsmodell
Das Long-Tail-Geschäftsmodell basiert auf vielen Nischenprodukte.
Netflix bietet beispielsweise zwar einige Blockbuster an, aber auch viele Filme, die wenige kennen. In einer Videothek wäre es undenkbar, eine solch große Zahl an Nischenprodukte anzubieten, da die Lagerfläche durch die niedrigen Einnahmen pro Quadratmeter nicht gedeckt wäre. Gehen wir von einem klassischen Laden in der Innenstadt aus. Zwar laufen dort jeden Tag viele Leute vorbei, aber wenn die meisten das Angebot nicht interessiert, ist das Geld trotzdem verloren. Für diese Lagen werden Blockbuster benötigt, also Produkte, die viele interessieren und die sich oft verkaufen. Ein Buchhandlung hat wahrscheinlich weniger Bücher als Amazon. Amazon kann es sich leisten, auch Nischenbücher anzubieten. Erstens werden diese weltweit verkauft und eine kleine Nachfrage ist kein Problem, da die Bücher zentral gelagert werden. Die große Anzahl an Nischenprodukten führt dann auch in diesem Segment zu einem hohen Umsatz. Im Internet ist die Ladenfläche unbegrenzt. Die Filme müssen von Netflix lediglich einmal auf den Server gespeichert werden.
Freemium-Geschäftsmodell
Beim Freemium-Geschäftsmodell bietest du eine freie Basisdienstleistung an, um im Anschluss ein Premiumprodukt zu verkaufen. Klassische Freemium-Dienstleistungen sind Browserspiele oder Apps wie Tinder. Die Basisversion von Tinder ist kostenlos. Wenn du möchtest, kannst du zusätzliche Dienste dazu buchen. Ein anderes Beispiel ist Skype. Du kannst kostenlos telefonieren und kostenpflichtige Add-ons erwerben. Dabei konsumiert nur ein kleiner Teil der Kunden die Premium-Dienstleistung. Diese muss einen angemessenen Preis haben und das ganze Geschäftsmodell finanzieren. Die Basisdienstleistung sollte kostenlos sein, denn dadurch bekommst du bedeutend mehr Nutzer als selbst bei einem niedrigen Preis.
Köder-Haken-Modell
Ich habe eine Abneigung gegen das Köder-Haken-Modell, weil ich Kunden wie Freunde behandele und nicht versuche, sie auszunutzen. Das sollte nicht das Ziel einer Unternehmensgründung sein. Leider passiert bei einem solchen Geschäftsmodell genau das. Jeder ärgert sich darüber, wie teuer Druckerpatronen sind und dass diese nur halbvoll geliefert werden. Manche Geräte haben sogar eine Software eingebaut, die das Gerät ab einer bestimmten Anzahl an Seiten in einen unbrauchbaren Zustand versetzt. Der Kunde denkt, er kauft ein günstiges Gerät und wird dann über die Folgekosten abgefrühstückt. Meistens werden solche Kosten bei der Anschaffung nicht korrekt mit einkalkuliert. Eine wichtige Kennzahl bei diesem Modell ist der Customer Lifetime Value. Das ist der Wert, den der Kunde über den gesamten Zeitraum bringt. Demgegenüber stehen die CAC (Customer Akquisition Costs), die dem Rabatt des Gerätes oder eben dem Köder entsprechen.
Killing the middleman
Ein Unternehmen, das diese Strategie erfolgreich umgesetzt hat, ist die Teekampagne von Dr. Günter Faltin. Auf seinen Reisen fand er heraus, dass die Rohware im Erzeugerland sehr günstig war. Das galt für Tee, Kaffee und viele andere Waren. Hier in Deutschland wurden diese Waren jedoch zu hohen Preisen verkauft, was an den langen Handelsketten und den kleinen Mengen liegt, die ein Verbraucher abnimmt. Importierter Tee ist meistens mehr als zehnmal so teuer wie im Erzeugerland. Mit der Teekampagne baute Dr. Günter Faltin ein erfolgreiches Unternehmen auf. Dabei konzentrierter er sich auf den hochwertigsten Tee: Darjeeling. Er bot diesen in einer 1-kg-Packung an. Normale Teehäuser, die mehrere hundert Sorten anbieten, könnten solche Mengen nicht für jede Sorte vorhalten. Verpackungs- und Materialkosten sind bei einer solchen Verpackungsgröße wesentlich geringer als bei 20-g-Packungen. Es gab keine Zwischenhändler, Importe und Exporteure. Aber nicht nur der Preis ist bei diesem Konzept entscheidend, sondern auch die Qualität. Die meisten Verbraucher vergleichen Produkte über den Preis. Ich habe Aussagen von Händlern gehört, die meinten, dass sie mehr verkaufen, seitdem sie das Produkt teurer gemacht haben. Das macht im Einzelhandel auch Sinn, denn außer dem Preis und der Verpackung hat man wenig Möglichkeiten, mit dem Kunden zu kommunizieren. Das Produkt steht neben vielen anderen. Im Internet ist das anders. Über die Website können Konzepte, Werte und Ideen kommuniziert werden. Der Kunde versteht, dass der niedrige Preis nicht zulasten der Qualität geht, sondern diese manchmal sogar besser als im Laden ist.
Schritt 4 – Brauchst du für eine Unternehmensgründung einen Businessplan?
Meine Antwort ist jein. Wenn du eine Bankfinanzierung oder einen Investor an Board holen willst, ist ein Businessplan unabdingbar, um eine erste Einschätzung zu bekommen. Aber an der Aussagekraft sollte immens gezweifelt werden. Denn eine realistische Einschätzung kannst du erst nach ein bis zwei Jahren geben. Du solltest eine Bankfinanzierung nur aufnehmen, wenn es gar nicht anders geht. Denn fremdes Kapital ist immer an Mitbestimmung gekoppelt. Zwar hat die Bank kein aktives Mitspracherecht, aber du wirst erfahrungsgemäß zum Jahresgespräch zitiert. Ansonsten werden schnell der Dispo oder weitere Finanzierungen gestrichen. Bevor du fremdes Geld aufnimmst, solltest du den Prototyp fertig gestellt und den Proof of Concept durchgeführt haben.
Nehmen wir an, du nimmst einen Kredit über 100.000 Euro auf. Der Bank ist es egal, ob dein Business gut oder schlecht läuft. Auch wenn es nicht gut läuft, musst du die Darlehensrate bezahlen. Gerade am Anfang mit den Höhen und Tiefen kann dich diese zu Fall bringen. Dann lieber ein Investor, der daran partizipiert und das Risiko mit dir trägt. In islamisch geprägten Gegenden ist das Zinsgeschäft wie damals in Europa verboten. Damals wurden diese Geschäfte von Juden durchgeführt, weil sie als anrüchig galten.
Viele Gründer denken als erstes an den Kapitalbedarf, anstatt sich Gedanken zu machen, wie das Geschäft gleich von Anfang an Cashflow positiv läuft. Das ist eine intelligente Unternehmensgründung. Geschäftsmodelländerungen können so schnell vollzogen werden. Wenn du dich geirrt hast und das Geschäft doch nicht so gut läuft wie geplant, hast du auch nicht viel Geld verloren. In der Startup-Szene heißt dieser Prozess Pivot und bedeutet eine radikale Änderung des Geschäftskonzeptes. Meistens führt man drei bis vier solcher Änderungen durch, bis es klappt. Wenn du dann kein Kapital mehr hast, bleibt dir nichts anderes übrig, als den Laden dicht zu machen.
Einige Gründerberater raten dazu, den Businessplan nicht für die Bank zu schreiben, sondern für dich selbst. Das Ergebnis ist, das du als Gründer sehr viel Zeit verschwendest, insbesondere wenn das Schreiben nicht zu deinen Stärken gehört. Es ist wahrscheinlich, dass du an den Formulierungen scheiterst und den Zahlenteil mit astronomischen Ziffern füllst, in der Hoffnung, das diese eintreten – abgesehen von den Kosten, selbstverständlich. Für mich ist dies die Ökonomie des letzten Jahrhunderts. Businesspläne machen Sinn, wenn du nach ein bis zwei Jahren deine Zahlen kennst. Vorher sollten besser Brainstormings durchgeführt werden und eine Business Model Canvas erstellt werden. Falls du dennoch einen Businessplan erstellen willst, empfehle ich dir diesen Artikel.
Schritt 5 – Wähle die richtige Rechtsform für die Unternehmensgründung
Jede Rechtsform hat ihre Besonderheiten. Der Großteil der nebenberuflichen Selbstständigen wählt für die Unternehmensgründung das Einzelunternehmen.
Einzelunternehmer
Warum ist diese Unternehmensform so beliebt? Dank der Einnahme-Überschuss-Rechnung sind die Buchführungskosten gering. Du musst lediglich ein Gewerbe anmelden, und schon kannst du starten. Die Gründungskosten sind somit überschaubar. Der große Nachteil ist jedoch die persönliche Haftung. Wenn du deine Verbindlichkeiten nicht bedienen kannst, wird nicht nur das Firmenvermögen in die Insolvenz gezogen, sondern auch dein gesamtes Privatvermögen inklusive Immobilien, Aktien, Autos und andere Wertgegenstände. Deine Konten können gepfändet und gesperrt werden. Im schlimmsten Fall droht eine Privatinsolvenz. Als Einzelunternehmer bist du Kleingewerbetreibender. Erfahre hier, was es damit auf sich hat.
Kleingewerbe anmelden einfach erklärt
Hier erfährst du, wie du ein Einzelunternehmen gründest.
Personengesellschaft oder Personenhandelsgesellschaft
Du kannst auch eine Personengesellschaft oder Personenhandelsgesellschaft wählen. Wenn du mit jemandem gründest, fällt das Einzelunternehmen als Unternehmensform weg. Dieses kann nämlich nur eine Person führen. Wenn du einen Mitgründer hast, hast du automatisch eine Gesellschaft.
Der Unterschied zwischen einer Personengesellschaft und der Personenhandelsgesellschaft besteht darin, dass die Personenhandelsgesellschaft ein Kaufmann im Sinne des Handelsgesetzbuches ist. Hier muss eine Eintragung ins Handelsregister erfolgen. Eine Personenhandelsgesellschaft ist die Kommanditgesellschaft und die offene Handelsgesellschaft. Alle Gesellschaften, die ins Handelsregister eingetragen sind, können einen Geschäftsführer bestellen. Aber Vorsicht: Bei beiden Gesellschaften besteht eine persönliche und unbegrenzte, gesamtschuldnerische Haftung. Das bedeutet, dass jeder einzelne für alle Schulden einsteht. Die Kommanditgesellschaft hat hier einen Vorteil: Dass sich jemand nur in Höhe der Kommanditeinlage beteiligen kann, der von der Geschäftsführung ausgeschlossen ist. Der sogenannte Kommanditist haftet nur bis zur Höhe seiner Einlage. Der Komplementär haftet dagegen mit seinem gesamten Vermögen und führt dementsprechend die Geschäfte. Für die KG sind beide Parteien notwendig, also der Kommanditist und der Komplementär.
Personengesellschaft
Die GbR ist eine Personengesellschaft und wird nicht ins Handelsregister eingetragen. Somit ist sie kein Kaufmann im Sinne des Handelsgesetzbuches. Als GbR-Treibender bist du mit deinem Partner Kleingewerbetreibender, ähnlich wie beim Einzelunternehmen. Die GbR hat ähnlich wie die OHG eine vollumfängliche Haftung mit dem gesamten privaten Vermögen. Dadurch, dass die GbR nicht ins Handelsregister eingetragen wird, kann hier kein Geschäftsführer bestellt werden. Jeder Gesellschafter kann Geschäfte tätigen und muss auch nicht dem Handelsregister gemeldet werden. Die GbR ist dadurch sehr schnell gründbar. Ein schriftlicher Gesellschaftervertrag ist zwar keine Pflicht, sollte aber auf jeden Fall vor Unternehmensgründung erstellt werden. Die GbR hat als Kleingewerbetreibender vereinfachte Buchführungspflichten. Hier erfährst du mehr zur GbR.
Kapitalgesellschaften
Bei den Kapitalgesellschaften ist die Haftung auf das Kapital beschränkt. Sie sind immer Kaufleute im Sinne des Handelsgesetzbuches. Somit haben sie keine vereinfachte Buchführung. Die Gründungsverträge müssen vom Notar beurkundet werden. Das macht die Gründung und das Betreiben wesentlich teurer als das Einzelunternehmen oder die GbR. Die Personenhandelsgesellschaften sind nur unwesentlich günstiger, da hier die Beurkundung wegfällt. Die Buchführungskosten sind fast identisch. Als Gesellschafter haftest du nur bis zur Einlage. Wenn du deine Firma gegen die Wand fährst, ist nicht dein privates Kapital in Gefahr. Die Unternehmergesellschaft haftungsbeschränkt (UG) kann mit 1 Euro Startkapital gegründet werden. Mit einem vorgefertigten Musterprotokoll, das einen Geschäftsführer und drei Gesellschafter vorsieht, sind die Kosten geringer als mit einem individuellen Vertrag. Eine Gründung kostet etwa 500 €. Die UG ist eigentlich eine GmbH, nur benötigt sie weniger als 25.000 € Stammkapital. Es müssen solange 25 Prozent der Gewinne zurückgelegt werden, bis das Stammkapital auf 25.000 € anwächst. Dann wird die UG zur GmbH. Die GmbH kann mit 25.000 € Stammkapital gegründet werden, wobei die Hälfte der Summe bereits bei der Eintragung vorhanden sein muss. Hier erfährst du, wie du eine UG gründest.
Schritt 6: Wie du ein Gewerbe anmeldest
Du solltest ein Gewerbe anmelden, wenn du einer Tätigkeit auf Dauer nachgehst, selbständig tätig bist, keiner sozial unwertigen Arbeit nachgehst, dein eigenes Risiko trägst, nicht freiberuflich bist und die Absicht hast, Gewinne zu erzielen. Wenn du eine Tätigkeit kurzfristig oder einmalig ausübst, brauchst Du kein Gewerbe anzumelden. Das heißt jedoch nicht, dass du deine Einnamen nicht versteuern musst. Diese musst du in der Regel unter sonstige Einkünfte angeben.
Selbständig tätig
Selbständig tätig bedeutet auf eigenes Risiko und auf eigene Rechnung. Was bedeutet das? In der Rechnung steht dein Name oder der Name deines Unternehmens. Wenn du beispielsweise versehentlich statt 20 Brötchen 200 bestellst, zahlt das nicht dein Arbeitgeber, sondern du trägst das Risiko.
Gewinne erzielen
Du musst die Absicht haben, Gewinne zu erzielen. Dabei geht es um den Totalgewinn des Gewerbes. In der Anfangsphase ist es normal, vorübergehend Verluste zu produzieren. Wenn du fortwährend Verluste produzierst, wird dir der Status Gewerbe aberkannt und du kannst keine Verluste mehr geltend machen. Das Finanzamt spricht dann von Liebhaberei. Steuern sparen stellt keine Gewinnerzielungsabsicht dar.
Keine freiberufliche Tätigkeit
Freiberufler wie Ärzte oder Rechtsanwälte haben den Auftrag, höhere Dienstleistungen für den Arbeitgeber und im Allgemeinen zu erstellen. Deswegen bekommen sie Privilegien und sind von den Regelungen des Handelsgesetzbuches ausgeschlossen. Da sie kein Gewerbe anmelden müssen, müssen sie auch keine Gewerbesteuer bezahlen. Erfahre hier mehr über die freien Berufe.
Sozial unwertig
Eigenprostitution war beispielsweise lange Zeit sozial unwertig. Früher konnte man dafür im Gegensatz zu heute kein Gewerbe anmelden. Aggressives Betteln fällt unter eine sozial unwertige Tätigkeit. Die Tätigkeit, mit der du dich selbstständig machen möchtest, darf nicht verboten oder per Gesetz untersagt sein. Auch für Autohehlerei kannst du logischerweise keinen Gewerbeschein beantragen.
Du kannst dein Gewerbe entweder vor Ort mit deinem Personalausweis beantragen, oder in einigen Gemeinden auch online. Jedes Gewerbeamt hat seine eigenen Gebühren, welche zwischen 20 und 80 Euro liegen. Hiervon kann es Abweichungen geben.
Erfahre hier, wie du ein Gewerbe anmeldest.
Schritt 7: Unternehmensgründung neben dem Job
Neben dem Job gründen hat viele Vorteile. Du kannst den Proof of Concept durchführen, ohne deine Existenz auf Spiel zu setzen. Wenn du noch nie eine Firma gegründet hast oder über wenig Kapital verfügst, ist die nebenberufliche Selbstständigkeit meines Erachtens der beste Weg. Es gibt aber auch Besonderheiten, wenn du neben dem Job gründest. Als Angestellter oder Student darfst du maximal 20 Stunden Zeit einsetzen, als Beamter 1/5 der Dienstzeit. Wenn Angestellte oder Studenten mehr Zeit einsetzen, müssen sie sich selbst krankenversichern. Bei Angestellten darf außerdem die nebenberufliche Selbstständigkeit wirtschaftlich nicht mehr ins Gewicht fallen als die Tätigkeit als Angestellter.
Was du als Angestellter beachten solltest:
- Du darfst nicht in Konkurrenz zu deinem Arbeitgeber stehen
- Du musst deine Arbeitskraft voll einsetzen und darfst nicht ausgelaugt sein
- Du darfst das Ansehen deines Arbeitgebers nicht in Frage stellen
Als Angestellter gibt es nur eine Informationspflicht und keine Genehmigungspflicht. Nach § 12 Grundgesetz Berufsfreiheit kannst du in deiner Freizeit tun und lassen, was du willst, solange du nicht die berechtigten Interessen deines Arbeitgeber verletzt.
Beamte:
- Deine nebenberufliche Selbstständigkeit darf nicht im Widerstreit zu den dienstlichen Interessen stehen
- Sie darf dem Ansehen der Behörde nicht abträglich sein
Hier erfährst du mehr zur nebenberuflichen Selbstständigkeit.
Schritt 8: Steuerlicher Erfassungsbogen
Nachdem du dein Gewerbe angemeldet hast, informiert das Gewerbeamt automatisch das Finanzamt. Wenn du Freiberufler bist, musst du das Finanzamt unverzüglich über die Aufnahme der freiberuflichen Tätigkeit informieren. Der steuerliche Erfassungsbogen fragt alle möglichen Details ab und ist für sämtliche Konstellationen und Unternehmensgründungen geschaffen. Auf dem steuerlichen Erfassungsbogen kannst du die Kleinunternehmerregelung wählen. Diese befindet sich unter Punkt 134, 136 und 137. Damit hast du den Vorteil, dass du auf den Rechnungen keine Umsatzsteuer ausweisen musst und diese nicht monatlich an das Finanzamt abführen musst. In diesem Beitrag habe ich die Kleinunternehmerregelung erklärt. Hier findest du weitere Informationen zum steuerlichen Erfassungsbogen.
Eine Unternehmensgründung macht man nicht jeden Tag. Es ist also ganz normal, wenn dich die vielen Infos auf den ersten Blick erschlagen. Erinnerst du dich noch an deine erste Fahrstunde? Auch da hast du dir wahrscheinlich gedacht, wie du all das jemals lernen sollst. Heute fährst du ganz selbstverständlich. Genauso ist es mit der Unternehmensgründung. Wenn andere es schaffen, schaffst du es auch! Es gibt unzählige erfolgreiche Beispiele. Arbeite nicht nur hart, sondern auch smart!
Viel Erfolg bei der Unternehmensgründung!
Erik
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Hey Erik,
ein sehr schöner Artikel, der wesentliche Schritte der Unternehmensgründung gut darstellt. Insbesondere bei der Notwendigkeit eines Businessplans kann ich nur zustimmen. Ich habe selbst für eine meiner Gründungen einen 90-seitigen Businessplan schreiben müssen, da die Banken dies als Gesprächsgrundlage wollten, ohne wäre die Tür nicht geöffnet worden. Gekommen ist ohnehin alles anders, da vieles im Businessplan doch eine Kalkulation ins Blaue ist.
Beim zweiten Startup jedoch habe ich die Business Model Canvas genutzt. Ich halte das nicht nur für nebenberufliche und kleinere Projekte sinnvoll, sondern insgesamt. Mir gefällt das Visuelle viel besser, die Verknüpfungen einzelner Punkte sind sofort erkennbar. Und es geht schneller als ein Businessplan.
Wenn ich noch einige Punkte hinzufügen darf, die ich persönlich stets beachte, wenn ich eine Unternehmensgründung anvisiere:
Cross-Selling Potenzial: Ist es nur ein Einmalprodukt oder kann ich zu meinem Produkt langfristig noch Erweiterungen, ergänzende Produkte o.Ä. anbieten
Online-Marketing Potenzial: Gerade, wenn die Gründung nebenberuflich stattfinden soll, möchte man doch eher kostengünstige Marketingaktivitäten starten. Besteht bei meiner Idee die Möglichkeit eines Blogs? Gibt es Facebook-Gruppen, in denen ich Anderen helfen und so meine Expertise zeigen kann, ohne aufdringlich mein Produkt/Dienstleistung zu bewerben? Besteht die Möglichkeit, mein Produkt für Affiliates zugänglich zu machen?
Organisation/Automatisierung: Ebenso wichtig, wenn ich das Ganze nebenberuflich starten möchte: Kann ich Prozesse outsourcen, den Versand und/oder die Herstellung auslagern, Freelancer für bestimmte Aufgaben engagieren, E-Mail-Marketing betreiben oder steht und fällt das Geschäftsmodell mit meiner Person? Wenn ja, nicht so gut.
Feedback: Habe ich ein Netzwerk, das mir schnell Feedback zu meiner Idee geben kann, ohne dass ich unnötige Ausgaben tätige? Kann ich ein MVP generell schnell und einfach testen oder sind große Investitionen für einen Prototypen oder Ähnliches nötig?
Beste Grüße und bitte weiter so seriös, unaufgeregt und praxisnah das Thema Gründung näherbringen.
Fabian