Laut Gründerreport IHK 2014 beschreiben 28 % ihre Geschäftsidee unklar und 24 % haben die Finanzierung ihrer Gründung nicht gründlich durchdacht.Das Ergebnis sind gute Ideen, aber schlechte Businesspläne. Wie kannst du erfolgreich einen Businessplan erstellen? Das Kernproblem ist, dass die Erstellung eines Geschäftsplans nicht zu den alltäglichen Aufgaben gehört. Durch „Try and Error“ geht viel Zeit verloren, bevor ein gutes Ergebnis entsteht. Auf der anderen Seite stehen Banken und Investoren, die jeden Tag Businesspläne lesen und schnell ein Urteil auf Basis der Zahlen und Texte treffen können. Sie haben nicht die Möglichkeit, mit jedem Gründer einen Kaffee trinken zu gehen, um sich von ihm zu überzeugen.
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Quelle: DIHK-Gründerreport 2015
Dem Gründer wird von allen Seiten gesagt, dass er einen Businessplan braucht – aber wie wird dieser eigentlich richtig erstellt? Berater übernehmen diesen Job gerne gegen ein Entgelt. Zielführend ist dies jedoch nicht. Das Resultat ist ein Geschäftsplan, den der Gründer nicht kennt.
Oftmals schreiben Gründer darauf los, ohne die notwendigen Vorarbeiten zu bedenken und durchzuführen. Dieses Vorgehen ist vergleichbar mit einem Hausbau, bei dem ich mit dem Dach beginne, ohne das Fundament zu gießen. Diese Erfahrung machten wir mit der Diamond Academy. Wir haben Zeit eingesetzt, um das Geschäftsmodell zu beschreiben, jedoch ohne es vorher richtig entwickelt zu haben. Jeder hatte die Aufgabe, einen Teil zu schreiben. Das Ergebnis war ein großer Flickenteppich. Wie kannst du in vier Schritten ohne Zeit- und Ressourcenverlust einen Businessplan erstellen?
1. Erarbeite eine Vision – diese drei Methoden haben sich bewährt, um einen Businessplan zu erstellen
Die Walt-Disney-Methode entstand durch den bekannten Zeichentrick-Hersteller Walt Disney. Seine Mitarbeiter erlebten ihren Chef in verschiedenen Gemütszuständen, woraus sich die Methoden ableiteten. Der Träumer, der Kritiker und der Realist sind die drei Phasen, die bei dieser Methode durchlaufen werden. Zu Beginn wird eine Idee ohne Grenzen geschaffen, anschließend wird sie kritisiert und am Ende realistisch betrachtet.
Die Ebenen der Veränderung, in Kombination mit der Teammetapher, sind eine Entwicklung von Dr. Dieter Bischop. Zur Vorbereitung dient der Aufbau wie in der Grafik dargestellt. Jedes Teammitglied positioniert sich an einem Ende. Jetzt geht es von außen nach innen. Alle Teammitglieder schreiben auf, wie sie sich ihre Umgebung vorstellen. Wenn alle fertig sind, schaut sich jeder die Vorstellung des Nächsten an. Anschließend gehen alle wieder auf ihre Plätze zurück und machen das gleiche mit der Verhaltensebene. Dies wird solange getan bis man in der Mitte angekommen ist. Dort wird dann ein gemeinsames Bild erstellt, eine Metapher, die das Team widerspiegelt. Ein Beispiel kann ein Fussballteam sein, bei dem es einen Captain, einen Stürmer usw. gibt. Ein anders Beispiel kann ein Schiff sein, bei dem jeder eine andere Position hat.
Beispiele:
„Our [Amazon’s] vision is to be earth’s most customer centric company; to build a place where people can come to find and discover anything they might want to buy online.” Quoted from Amazon.com
„A personal computer in every home running Microsoft software.” Microsoft
„Stell Dir eine Welt vor, in der jeder einzelne Mensch freien Anteil an der Gesamtheit des Wissens hat.“ Wikipedia
„To create a better everyday life for the many people.“ Ikea
2. Leite aus der Vision eine Mission ab
Beispiele:
„Facebook’s mission is to give people the power to share and make the world more open and connected“ Facebook
„YouTube’s mission is to provide fast and easy video access and the ability to share videos frequently“ Youtube
3. Entwerfe ein Geschäftsmodell
Ein Geschäftsmodell ist die Art und Weise, wie du deine Geschäftsidee monetisierst. Du hast die Möglichkeit, die Vorlage einer Canvas aus dem Buch „Business Model Generation“ zu nutzen.
Beispiele:
Das Geschäftsmodell von Google: Werbetreibenden gezielte Werbeangebote auf kostenlose Suchanfragen der Konsumenten zu bieten.
Das Geschäftsmodell von Airbnb: Reisenden bestehende private Wohnungen anzubieten und eine Gebühr zu verlangen.
4. Ziele
Erarbeite mit deinem Team Ziele und Meilensteine, die der SMART Prüfung standhalten.
Hier am Beispiel eines Marathons:
S-spezifisch: Welchen Marathon laufe ich: Hamburg, München oder Frankfurt? Benenne ihn!
M-messbar: Der Marathon ist 42,195 km lang, in welcher Zeit läufst du ihn?
A-anspruchsvoll: Ist ein Marathon für mich anspruchsvoll?
R-realistisch: Habe ich genug Zeit für die Vorbereitung?
T-terminiert: Wann findet der Marathon statt?
Anhand des Ziels lassen sich Maßnahmen ableiten, wie das Planen der Vorbereitungseinheiten. Durch einen permanenten Soll-/Ist-Vergleich weißt du, an welchem Punkt du gerade stehst.
Nachdem du diese vier Schritte erfolgreich gemeistert hast, wirst du merken, dass die Erstellung des Businessplans eine Zusammenführung dessen ist, was du vorher entwickelt hast. Absolut gesehen ist dieses Vorgehen schneller und effektiver, als sich etwas auszudenken und einfach darauf los zu schreiben.
Führe regelmäßig diese vier Schritte durch und passe den Businessplan an. Es ist hilfreich, ein Konzept in der Schublade zu haben, wenn du es brauchst. Drucke dir deine Vision und Mission aus und hänge sie dir dort auf, wo du sie jeden Tag siehst.
So einfach kannst du effektiv einen Businessplan erstellen.
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